Der letzte Ligaspieltag und der Grand Prix du Paradis in Jena

Verbandsliga PV Ost 2024 – Eine Dresdner Angelegenheit

Bei teilweise über 30 Grad im September, mag man es gar nicht glauben, aber die Saison neigt sich langsam dem Ende zu. Das merkt man nicht zuletzt an den Weihnachtsartikeln, die es teilweise schon zu kaufen gibt! Genauso hat die spannendste Ligasaison, seit dem ich mich erinnern kann, ihren Höhepunkt gefunden und das mit 3 Ligamannschaften aus Dresden!

Wir schreiben den 31.09.2024 um 7.30 Uhr im Auto von Mathias, Resi und Ari (Dresden rot). Mitten in eine politischen Debatte, kommt es zum Worst-Case-Szenario für Dresden rot. Nachdem Harilala leider schon nach Baden-Würtemberg umzieht und unseren Verein verlassen wird, sagte aus dem Nichts auch noch Fenitra krankheitsbedingt ab. Das war ein herber Rückschlag, zudem die Hälfte der Mannschaft unter Schlafmangel oder mangelnde Spielpraxis klagte. Nach dem Wegfall zwei solcher Säulen des Teams leidet nicht nur die Moral, sondern auch die Leistung der einzelnen Spieler. Aber genug des Wehklagens! Das Ziel Titelgewinn hatte ich dennoch vor Augen und natürlich wollte ich es auch schaffen. Unser Team am Samstag bestand aus Resi, Anja, Tina, HW, Frank, Mathias, Dietmar und Arend. Also trotzdem noch ein starkes Team.

Ein Teil des roten Überraschungsteams (Arend, Frank, Resi, Mathias, Anja, Tina) Es fehlen Hari, Fenitra, Dietmar und HW
Die starken Stahlballer auuf Platz 2 in Liga 1, mit ehemals Dresdner Fabio (ganz rechts)

Ausgangslage war, wir mussten beide Spiele gegen die Mitfavoriten aus Jena und Stahlbahll 3000 gewinnen, äußerst schwere Gegner am letzten Spieltag. Beide hatten noch Chancen auf den Titelgewinn und auch unsere andere Mannschaft Dresden blau hatte noch die Chance. So starteten wir gegen Stahlball in den Kampf. Ich durfte das Triplette Mixte mit Tina und Dietmar spielen und hatte vor dem Spiel noch so meine Sorgen. Ich fühlte mich eigentlich nicht top fit. Doch als das Spiel losging, war alles vergessen und wir drei starteten souverän. Tina als Vorlegerin performte gekonnt, Dietmar legte gut und ich traf sogar einiges. So hatten wir dann auch irgendwann die Chance Schluss zu machen, die wir aber nicht nutzen konnten. Der Gegner kam näher, ich wechselte mit Dietmar und legte die 12. Mit 3 Kugeln noch auf der Hand, hatten wir die nächste Möglichkeit. Doch ich verlegte und Dietmar leider auch. Es verstrichen die Möglichkeiten und wie es am Ende ist, wer die Punkte macht gewinnt. Stahlbahll gewann 12 zu 13 gegen uns und wir verloren auch das andere Match. Danach ging alles relativ schnell. Ich kann mich kaum noch erinnern. Ein Doublette von uns, ich glaube mit Anja, fightete noch super. Der Rest verlor leider ziemlich schnell und wir kassierten eine bittere 0 zu 5 Klatsche. So möchte man eigentlich ungern gegen seine direkten Gegner starten. Doch Kopf hoch!

Jetzt warteten die Nebenbouler aus Jena mit Heimvorteil auf uns, die wir in der 2. Liga schon schlagen konnten und die mit uns aufstiegen. Aus meiner Sicht liefen die folgenden Spiele nicht mehr so gut. Die ehrbarmungslose Jenaer Hitze tat uns allen nicht gut. Zusätzlich wurden wir ständig beschallt, von einer entfernten Musikanlage eines Festivals. Der Bass und das Gebrabbel eines Rappers über eine Stunde waren schon ziemlich störend. Doch mein Team fing die Probleme gut auf. Wir holten zumindest ein Triplette, trotz der schwierigen Moral nach der Klatsche. Wir hatten also noch eine Chance auf die Top 3 und minimale Chancen auf Platz 1 sollten Stahlball 3000 und Dresden blau verlieren. Doch leider ging schon ein Spiel schnell verloren und bei Anja und Frank wurde ich dann eingewechselt. Am Ende reichte es auch hier nur für ein 7 zu 13. Es stand also schon 3 zu 1 und wir konnten den letzten Spieltag schon abhaken. Dennoch zeigten uns Mathias und Tina, dass es für ein Aufbäumen nie zu spät ist. Die beiden kämpften sich zurück, um sich den letzten Sieg unserer Ligasaison zu holen! Trotzdem bedanke ich mich beim ganzen Team für die tolle, aufopferungsvolle Saison. Nach dem direkten Wiederaufstieg haben wir gezeigt, dass man mit uns rechnen muss. Ein 4. Platz ist mehr als respektabel!

Die Gastgeber und Mitaufsteiger Nebenbouler Jena auf Platz 3 in Liga 1

Vor allem bedanke ich mich bei Harilala, der zwei Saisons bei uns gespielt hat und uns treu geblieben ist, trotz Anfragen aus Hamburg und Berlin! Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute für seine Zukunft und er ist natürlich immer bei uns willkommen! Viel Erfolg im Westen der Republik.

Die super Mannschaft LaBR24 in Liga 2 mit Platz 4 (Annett, Billie, Vince, Tiddel, Kai, Tom und Ronald) Es fehlt Gerald

Des weiteren möchte ich hier LaBR24 nicht unerwähnt lassen. Das Team um Tiddel, Kai, Tom, Billie, Gerald, Annett, Vince und Ronald schaffte es in Liga 2 am letzten Spieltag auf Platz 4. Das was ich gesehen hab, sah echt immer super aus! Letztendlich war der letzte Spieltag ähnlich wie beim roten Team. Hier fehlten auch wieder einige Spieler und Ungewissheit beim Spielerpersonal bringt immer Unruhe. Ihr könnt dennoch stolz auf Euch sein und Euch auch über einen 4. Platz freuen!

Dann noch herzliche Glückwünsche an unser frisches Elternpaar aus Dresden, Juana und Patrick, die mit den Oberlausitzern als Sieger der 2.Verbandsliga in die erste Liga aufsteigen werden. Da hab ich leider nicht so viel mitbekommen, doch muss ja alles super gelaufen sein. Wir freuen uns dann auf die Duelle nächstes Jahr!

Das Team der Oberlausitz mit den Dresdnern Patrick und Juana (plus Nachwuchs)

Und zum krönenden Abschluss, dieses Jahr fast schon überraschend, gewinnt Dresden blau zum (glaube) 8. Mal in Folge die 1. Liga. Das war dieses Jahr besonders schwer und bis zum letzten Augenblick unklar. Am ersten Spieltag hatten bereits die Blauen ihre Personalsorgen, verloren gegen Dresden rot und holten danach sogar ersatzgeschwächt einen wichtigen Sieg. Dann in Jena, als die Roten ihre beiden Begegnungen verloren haben und die Überraschung verpasst, dachten sich die Blauen, Dresden muss immer gewinnen! Im letzten Spiel wurde ein 5 zu 0 Sieg benötigt, um gegen Stahlball 3000 zu gewinnen. Natürlich blieben die Blauen abgezockt und holten sich den Titel! Starke Leistung und man muss ihnen auch Respekt zollen. Glückwunsch an unsere Vereinsmitglieder Talena, Sabine, Leo, Andreas, Dan, Step, Jens, Juri und Fethi. Die Mischung aus Erfahrung und Talent ist dann am Ende ausschlaggebend, zusammen mit dem gewissen Sieger-Gen.

Die Sieger der Liga 1 mit Juri, Andreas, Sabine, Jens, Fethi, Dan und Step (es fehlen Tali und Leo)

An alle Dresdner und an die drei Teams aus Dresden, ihr habt eine überragende Saison gespielt! Mit den Leistungen in beiden Ligen sind wir der Spitzenverein im PVO! Das zeigt ja schonmal, dass es in eine gute Richtung geht, auf der wir aufbauen müssen. Zudem müssen wir zusammenhalten und alle Mannschaften unterstützen. Wer sonst ungern Liga spielt, sollte nächstes Jahr mal überlegen zu spielen. Alle Mannschaften brauch immer Spieler und der Modus ist nochmal was ganz anderes.

Das Chemnitzrt Team aus der 2. Liga mit Platz 3

Grand Prix du Paradis in Jena

Ich weiß, Eigenlob stinkt. Doch ich muss auch kurz über das andere Event am Sonntag berichten. Das Turnier der Jenaer, die trotz Vereinsnot beide Events ausgerichtet haben. Einen großen Dank an unsere Vereinsfreunde aus Jena. Ich hoffe ihr durchsteht die schweren Zeiten gut!

Die kleine aber feine Starterliste für den Grand Prix du Paradis in Jena

Anfangs müsst ihr wissen, dass ich die Ehre hatte, mit einem tollen Spieler aus Hessen zu spielen, dem Florian Besinger aus Dieburg. Wie das kam? Ganz einfach durch Pétanque. Unsere Sportart verknüpft nämlich Menschen miteinander und man lernt so immer tolle Leute kennen. Der Flo hat einfach in seinem Urlaub geschrieben, ob jemand Bock auf eine Partie hat. Das zeigt uns, dass man sich einfach trauen muss und auf andere offen zugehen muss. Das kommt oft zu kurz bei uns in letzter Zeit, um noch kurz politisch auf die Wahl zu deuten. Zurück zum Boule… Flo und ich verstanden uns auf Anhieb super und das merkt man dann auch beim Spiel. Da war das Vertrauen beidseitig gegeben. Das erste Spiel gegen die Topfavoriten Thomas Bachner und Julian Christ ging allerdings deutlich 3 zu 13 verloren und das nach einer beachtlichen Spielzeit. Am Ende haben 4 von 6 Kugeln nicht gereicht und wir nahmen uns vor, die beiden im Finale zu besiegen. Folgend spielten wir ein gutes Spiel gegen Luki und Kathi auch von Stahlball und gewannen 13 zu 10. Ich steigerte mich im Legen und hatte ein super Gefühl, Flo schoss super und so holten wir uns das Spiel. Das letzte Spiel der Vorrunde gegen meinen Meister Andreas (Monsieur Boule) und seine Mitspielerin Sylvia war dann sehr verrückt. Nachdem ich anfänglich perfekt legte und Flo wieder viel traf, stand es schnell 12 zu 0. Doch wir machten den Sack nicht zu und ich brach auf einmal komplett weg. Das war für mich unerklärlich, doch im Nachhinein lag es warscheinlich am Chili. Das bekannte Suppenkoma hatte zugeschlagen! Flo hatte in der gesamten Vorrunde so seine Probleme mit dem Legen auf dem Terrain unten in Jena. Daher wurde es nochmal sehr kritisch und Monsieur Boule kam auf ein 12 zu 12 heran. In der letzten Aufnahme bewiesen Flo und ich doch unsere Turnierhärte und holten uns so den Einzug ins A-Turnier.

In der ersten K.O.-Runde trafen wir auf die zwei Erfurter Leopold und Tobias. Anfänglich dachte ich, dass ich meine Legeleistung der Vorrunde auf dem Boden vor dem Café nicht fortsetzten könne. Doch da irrte ich mich. Seit ein paar Jahren habe ich immer mit Inkonstanz zu kämpfen, doch die war in Jena verflogen. Schnell führten wir deutlich und Flo kam beim Legen nun auch klar. Die beiden Jungs aus Erfurt holten sich noch eine 4er Aufnahme, doch wir schafften es ins Halbfinale, wo wir wieder gegen meinen alten Lehrmeister Andreas ran durften. Das Spiel wurde ähnlich verrückt. Eine Alarmanlage und mehrere schreiende Kinder im Wechsel sorgten für eine hohe Nervenbelastung bei allen. So führten wir am Ende wieder deutlich, doch erneut kamen die beiden zurück und wieder nachdem ich wegbrach. Wir konnten uns wieder knapp durchsetzen und wir waren im Finale!

Das Finale war dann gegen Tangi und Mike (Bayern). Das kam etwas überraschend, denn wir hatten mit Thomas und Julian gerechnet. Mir war das Recht, denn ich fühlte mich super. Im Finale war es dann jedoch vor allem Flo, der herausstach. Mit chirurgischer Genauigkeit operierte er Kugeln des Gegners heraus und machte aus Aufnahmen mit Kugelnachteil eine 5er. So gingen wir nach Rückstand deutlich in Führung. Diesmal dachte ich mir auch, spannend brauche ich es nicht mehr. In der letzten Aufnahme zog ich die Sau für 2 Punkte und Flo brachte es dann zu Ende. Tangi und Mike haben stark gespielt! Danke für die tolle Partie. Jetzt im Nachhinein wird mir erst klar, wie wichtig dieser Turniersieg für mich eigentlich ist. Seit nunmehr 12 Jahren bin ich schon aktiv bei Turnieren. Sei es bei Jugendturnieren in Borna, wo mir ein gewisser Fabio die Show stahl, bei den ,,Erwachsenen“ wo es maximal für 2. und 3. Plätze reichte oder bei nationalen Jugendevents, wo bisher der größte Erfolg Platz 2 beim Jugendländermasters war. Jetzt endlich mal Platz 1! Danke vor allem an meinen Teampartner Flo, der das dieses Jahr möglich gemacht hat und vor allem an alle meine Wegbegleiter! Besonderes Dankeschön an Andreas, der mir die Grundlagen beigebracht hat und an alle Vereinsmitglieder, die mit denen ich spielen durfte! Das Finale im B gewannen Kai und Marco gegen Patrick und Juana, nach meinen Infos. Wenn das falsch ist korrigiert mich. Auch erwähnenswert, Tina und Nachwuchstalent Juri holten sich Platz 3 im B. Ein starkes Wochenende von den beiden!

Die K.O.-Runde des Turniers

 

Mike (Bayern) und Tangi (Jena) auf Platz 2 mit den Siegern Florian (Dieburg) und Arend (LaBR DD)

Sooooo genug jetzt! Wenn ihr irgendwelche Anmerkungen oder Probleme habt meldet euch gern! Ansonsten freue ich mich auf die nächste Saison mit euch allen, engagiert euch und kommunziert ordentlich miteinander!

Arends Siegerbier mit den Drittplatzierten im B Juri und Tina

Viel Grüße und allez les boules! Euer Arend